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Konflikte mit Kolleg:innen - 5 häufige Fehler und wie du es besser machen kannst

Eine gute Stimmung im Team ist für viele von uns wichtig. Wir gehen gern zur Arbeit, wenn wir mit Kolleg:innen zusammenarbeiten, auf die wir uns freuen. Mit denen wir lachen können. Wenn wir in einem Team arbeiten, in dem man sich gegenseitig unterstützt, wenn der Workload mal wieder zu hoch ist. Wenn die Kolleg:innen ein offenes Ohr für uns haben, wenn es uns mal nicht so gut geht. Vielleicht sind wir uns ähnlich: Selbst wenn meine Aufgaben mal für einige Zeit weniger spannend waren, war das für mich okay, solange ich liebe Kolleg:innen um mich hatte.


Konflikte mit Kolleg:innen - 5 häufige Fehler und wie du es besser machen kannst

Nicht immer haben wir zu allen Kolleg:innen einen guten Draht. Und klar, Spannungen gibt es in jedem Team (und wenn nicht, werde ich als Coach hellhörig – denn ZU VIEL Harmonie ist auch toxisch. Warum, darüber schreibe ich wenn es dich interessiert gern in einem späteren Blogbeitrag).


Aber manchmal wird aus diesen Spannungen mehr. Manchmal kann es sein, dass Emotionen hochkochen und Grenzen überschritten werden. Dass eine Situation kippt – und mit ihr die Stimmung im Team.


In meinen Coachings habe ich oft Klientinnen, die so unter dem Konflikt mit einem:einer Kolleg:in leiden, dass sie überlegen zu kündigen – oder sogar krank werden.


Damit es bei dir nicht so weit kommt, möchte ich dir heute die fünf häufigsten Fehler vorstellen, die ich bei Konflikten mit Kolleg:innen häufig beobachten kann – und wie du es besser machen kannst.


Die 5 häufigsten Fehler bei Konflikten mit Kolleg:innen


Hand aufs Herz, bestimmt kennst du sie auch - schwierige Kolleg:innen, die es dir bei allen guten Vorsätzen schwer machen, gelassen im Umgang mit ihnen zu bleiben, oder? Ob wir wollen oder nicht, solange wir mit ihnen in einem Team zusammenarbeiten, ist es einfach unvermeidbar, dass wir mit ihnen zu tun haben. Und vielleicht auch immer wieder aneinanderrasseln. Hier erfährst du jetzt mehr über die 5 häufigsten Fehler bei Konflikten mit Kolleg:innen - inklusive Tipps, wie du es besser machen kannst.


1. Alle Emotionen direkt rauslassen


„Ich nehme kein Blatt vor den Mund. Wenn mich etwas stört, dann sage ich es direkt, was ich denke.“ Ehrlichkeit und Offenheit sind tolle Eigenschaften! Aber: Wenn wir gerade wütend sind oder uns ärgern, ist es meist nicht der beste Zeitpunkt für ein klärendes Gespräch. Sobald nämlich unsere Emotionen das Steuer übernehmen, können wir nicht mehr logisch denken und sind nicht mehr in der Lage, einen Konflikt konstruktiv zu ändern. Wenn wir also impulsiv reagieren und in emotionalen Momenten ungefiltert sagen, was wir denken, gefährden wir, eine Beziehung nachhaltig zu schaden. Warte daher ein paar Stunden oder sprich es am nächsten Tag an (schon meine Mama hat immer gesagt "Schlaf erst einmal eine Nacht drüber." - und Mütter haben doch meistens recht, oder? :)


2. Rückzug


Viele Menschen haben, wenn sie kritisiert werden oder sich ungerecht behandelt fühlen, das Bedürfnis sich zurückzuziehen und brauchen Zeit für sich – manchmal auch einige Tage. Es kann vorkommen, dass sie eine Weile nicht mit den anderen im Team reden mögen. Wenn wir unseren Ärger am liebsten verbergen und Dinge, die uns verletzten, nicht ansprechen, dann führt das jedoch meist dazu, dass diese Verletzungen nicht heilen können. Sie schwelen unterbewusst weiter. Und dann passiert oft das: uns fallen immer häufiger Dinge auf, die uns an dem:der Kolleg:in ärgern. Gar nicht so selten kommt es dann irgendwann zum bekannten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und wir „explodieren“. Für die andere beteiligte Person ist das oft gar nicht nachvollziehbar - schließlich hat sie durch das Schweigen bislang vielleicht noch gar nicht mitbekommen, wie sehr wir uns ärgern. Daher besser: Das was uns ärgert lieber ansprechen. Das kann auch total wertschätzend geschehen. (Das ist übrigens eine Situation, die ich im Coaching ganz oft mit Klientinnen vorbereite - vielleicht magst du es für dich alleine auch mal ausprobieren.)


3. Sache und Person werden vermischt


Oft neigen wir dazu, in einem Streit Sache und Person miteinander zu vermischen. Was meine ich damit? Wenn wir einen Konflikt mit einem:einer Kolleg:in haben, also mit irgendetwas, was diese:r Kolleg:in tut (oder nicht tut) unzufrieden sind, neigen wir dazu, auch unsere Haltung ihr gegenüber zu verändern. Der Konflikt, die Streitigkeit (Sache) vermischt sich mit dem Zwischenmenschlichen (Person), beispielsweise, weil die Gesprächsatmosphäre zwischen euch angespannter wird. Manchmal geht es sogar so weit, dass wir bewusst oder unterbewusst versuchen, die andere Person zu bestrafen („Die war letztens so blöd zu mir, warum sollte ich ihr jetzt diese Information weiterleiten." "Soll der mal schön schauen, wo er die Infos selber herbekommt!“). Das ist menschlich, verhärtet den Konflikt mit dem:der Kolleg:in aber eher. Behalte doch die folgende, leicht zu merkende Regel im Hinterkopf: Trenne Sache und Person.


4. Schwamm drüber!


Auch dieses Konfliktlösungsmuster kann ich in meinen Coachings oft beobachten (und kenne ich auch von mir selber): In einem Konflikt neigen wir, insbesondere wenn wir ein hohes Harmoniebedürfnis haben, gern dazu, über Dinge, die uns stören, hinwegzuschauen statt sie anzusprechen. Grund dafür ist, dass wir die Auseinandersetzung scheuen, weil wir Angst haben, dass dadurch unsere Beziehung zu der anderen Person belastet wird oder andere uns nicht mehr mögen, uns anstrengend/kompliziert/… finden. Ein Learning, dass ich selbst machen durfte: es ist wichtig, dass wir lernen, für uns selbst einzustehen! Denn das macht ganz viel mit unserem Selbstwert. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es auch richtig stolz machen kann, wenn wir uns trauen, Dinge, die uns stören oder traurig machen, anzusprechen.


5. Frust bei anderen Kolleg:innen rauslassen


Es ist total menschlich, dass wir manchmal das Bedürfnis haben, unseren Frust über jemanden bei nahestehenden Kolleg:innen auszulassen. Unsere Sichtweise darzustellen und zu wissen, dass die andere Person auf unserer Seite ist. Das gibt uns Sicherheit. Nur: wenn es ein Zuviel an Lästern und Meckern im Team gibt, kann aus einem Konflikt unter Kolleg:innen auch ganz schnell ein Konflikt im Team werden. Deshalb gilt: Mal Dampf abzulassen ist total okay und menschlich. Wenn es aber selbstverständlich geworden ist und regelmäßig vorkommt, kann es sich lohnen, zu überlegen, welchen Anteil an dem Konflikt wir möglicherweise selbst tragen und wie wir es reduzieren können, immer mal wieder in Abwesenheit Dritter negativ über diese zu sprechen. Mir hilft dabei oft der Perspektivwechsel durch die Frage: „Wie würde es mir selbst damit gehen, wenn ich in den Schuhen der anderen Person stecken würde?“


Konflikte mit anderen Kolleg:innen sind in unserem Berufsalltag unvermeidbar. Wenn wir aber wissen, wie wir selbst in Konflikten ticken, können wir solche herausfordernden Situationen viel besser meistern. Eine gute Selbstwahrnehmung kann dir also dabei helfen, Konflikte mit Kolleg:innen leichter zu meistern.



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